Lamellen – Eine Erfindung der Natur

 

Lamellen gab es in der Natur schon vor der Entstehung der Menschen. Schon bevor das Festland überhaupt von Lebewesen bevölkert wurde, gab es unter Wasser zahlreiche Lebewesen, die von der Natur bereits mit Lamellen, z. B. zum Atmen ausgestattet wurden. Später fand die Natur auch noch andre Verwendungsmöglichkeiten von Lamellen auch an Land, die sicher längst noch nicht alle entdeckt wurden. Einige davon allerdings sind schon ausreichend bekannt und waren die Inspiration für verschiedenste Lamellen-Erfindungen der Menschheit, wie z. B. Jalousien, Plissees oder Lüftungsanlagen. Die von der Natur entwickelten Lamellen dienen beispielsweise:

 

Zur Atmung

 

Unter Wasser ist Sauerstoff rar und dort heißt es, dieses lebensnotwendige Gas so schnell und so viel wie möglich aus dem Wasser zu filtern. Diese Aufgabe wird von tausenden kleinen Lamellen in den Kiemen von Fischen und anderen Meeresbewohnern übernommen. Die Oberfläche dieser Lamellen würde ausgebreitet ein Hundertfaches der Größe des Tieres ausmachen. Nur so kann der nötige Gastaustausch erfolgen, während das Wasser zwischen den Lamellen hindurch strömt.

 

Zur Vermehrung

 

Die bekannteste Form natürlicher Lamellen sind die Sporenlager der Pilze. Man unterscheidet sie sogar danach: einmal in Lamellenpilze, wie Champignons oder Fliegenpilze, und einmal in Schwammpilze wie Maronen oder Steinpilze. Allerdings sind die Schwämme nur verformte Lamellen, die sich im Laufe der Evolution sozusagen vernetzt haben. Der Sinn und Zweck der Lamellen ist wiederum, einer größtmögliche Oberfläche auf kleinstem Raum zu bilden, hier: um so viele Sporen oder Samen wie möglich unterzubringen und zu verbreiten.

 

Natur Zur Ernährung

 

Viele Wasservögel müssen ihre Nahrung aus dem Wasser oder dem Schlamm herausfiltern. Dabei helfen ihnen Lamellen an der Innenseite des Schnabels, wo Mikroorganismen hängenbleiben, wenn die Tiere den eingesaugten Schlamm wieder durch die Lamellen herauspressen. Bei anderen Wasservögeln, die sich von Fischen ernähren, erfüllen die Lamellen die Aufgabe von Zähnen. Dadurch können sie ihre glitschige Beute besser im Schnabel festhalten.

 

Zur Fortbewegung

 

Auf dem Wasser zu laufen oder an einem glatten Bambusrohr hinauf zu krabbeln wird auch durch Lamellen möglich. Viele Insekten können mit Lamellen an den Füßen die Oberfläche soweit vergrößern, dass sie wie kleine Boote oder Saugnäpfe funktionieren. Viele Geckos können sich so an glatten Felswänden festhalten und so gelingt es auch einer Fliege, an einer Fensterscheibe hin und her zu laufen.

 

Zur Stabilität

 

Das beste Beispiel mit dem geringsten Materialaufwand die größtmögliche Stabilität zu erreichen zeigt uns die Natur mit dem Aufbau verschiedenster Knochen. Zwar sind die Lamellen hier nicht immer parallel, sondern miteinander verflochten, aber darauf kommt es hier nicht an. Ähnlich nutzen z. B. auch die Bienen beim Bauen eine Lamellenform, nämlich die Waben.

 

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